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| | Ernst Marianne Katharine | | soprano | 
| Sie war die Tochter des Schauspielers und Sängers Joseph Seidler und hieß mit eigentlichem Namen Marianne Seidler. 1816 debütierte sie als Kind in Regensburg in dem beliebten romantischen Singspiel 'Das Donauweibchen' von Ferdinand Kauer. Sie besuchte dann jedoch noch für zwei Jahre bis 1818 die Theaterschule in München. Der bekannte Komponist und Dirigent Peter Lindpaintner übertrug ihr 1819, also mit elf Jahren, die Partie des Isaak in seinem Werk 'Abrahams Opfer'. Sie sang noch im gleichen Jahr in Magdeburg den Benjamin in der Oper 'Joseph' von Méhul und den Adolphe in 'Camilla' von Paër. 1819 begann sie ihre eigentliche Karriere in Frankfurt a.M. als Oberon in der Oper gleichen Namens von Wranitzky. Es schlossen sich Auftritte an den Theatern von Trier, Mannheim (wo sie 1819-20 zusammen mit ihem Vater auftrat), Linz (Donau) und in Wien an. 1821 kam sie an das Deutsche Theater in Prag; dort studierte sie bei Triebensee, später noch in Wien bei Ciccimarra. Seit 1820 war sie mit dem Schauspieler Valentin Ferdinand Ernst (?1852) verheiratet, von dem sie sich aber bald wieder trennte. Nachdem sie in Prag zuerst erfolglos aufgetreten war, wurde sie bald zum Liebling des Opernpublikums. 1829 folgte sie dann einem Ruf als Primadonna an das Wiener Theater am Kärntnertor, wo sie bis 1836 engagiert blieb. Hier sang sie u.a. als Partnerin der berühmten Giuditta Pasta die Giulia in 'Romeo e Giulia' von Zingarelli, die Palmyra in Meyerbeers 'Crociato in Egitto', die Amenaide in Rossinis 'Tancredi', die Emilia in 'Otello', ebenfalls von Rossini, und 1833 in der denkwürdigen Wiener Erstaufführung von Bellinis 'Norma' die Titelrolle. Die gleiche Partie sang sie 1837 an der Oper von Riga unter der Leitung von Richard Wagner. 1836-38 trat sie in Frankfurt a.M. auf, 1836 auch gastweise in Graz und in Budapest, am Königstädtischen Theater Berlin und in Hamburg. 1838-39 sang sie am Deutschen Theater Amsterdam und unternahm dann eine Deutschland-Tournee mit Bühnenauftritten in Köln, Wiesbaden, Nürnberg, München und in der Schweiz. 1839 trat sie im Rahmen einer Kunstreise durch Frankreich auf; hier hörte man sie in Rouen, Nantes, Metz, Nancy und mit besonderen Erfolg in Bordeaux, wobei sie Partien wie die Alice in 'Robert le Diable' von Meyerbeer, die Valentine in dessen 'Hugenotten', die Rachel in 'La Juive' von Halévy und die Mathilde in Rossinis 'Wilhelm Tell' zum Vortrag brachte. Sie trat in einem Gala-Konzert vor König Louis Philippe und seinem Hof in dem Seebad Dieppe auf. Während dieser Tournee verlor sie plötzlich ihre Stimme und mußte ihre Sängerlaufbahn beenden. Darauf war sie 1848-49 nochmals als Schauspielerin in Potsdam, 1849-50 in Rostock, dann mit ihrem Ehemann, dem Schauspieler und Tenor-Buffo Wilhelm Kurt, (den sie in zweiter Ehe geheiratet hatte), 1850-51, jetzt unter dem Namen Frau Kurt, am Berliner Tivoli-Theater anzutreffen. Es folgten Engagements an den Theatern von Düsseldorf (1851-52), Erfurt (1852-53), Leipzig (1855-56), Torgau (1857-58), Schweinfurt (1858-59) und zuletzt am Stadttheater von Lübeck (1865-66). Sie übernahm am Ende ihrer Karriere notgedrungen kleine und kleinste Rollen. Dabei verschlechterten sich die finanziellen Verhältnise des Künstlerehepaars immer mehr. Schließlich zog die ehemals gefeierte Sängerin, ganz verarmt, mit wandernden Schauspielertruppen durch die Schweiz und Ungarn und soll sogar als Straßensängerin aufgetreten sein, bis ihr ein kleines kaiserliches Gnadengehalt gewährt wurde. Wilhelm Kurt konnte eine wenig einträgliche Beschäftigung als Theatersekretär in Neusohl finden.\n |
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